Die Kantorei 1950-2025

Zum 75. Jubiäum der Kantorei

Im Jahr 1950 waren die Christuskirche und die umliegenden Gemeindezentren durch Bombenschäden schwer geschädigt und nicht nutzbar. Die Menschen hatten das Bedürfnis nach unbeschwerter Zeit in Gemeinschaft. Sie wollten singen. Aber eben fern aller vergangenen Ideologien. So gründete sich in der Nachkriegszeit auf der Grundlage eines ehemaligen Mädchensingkreises unter der Leitung von Frau Hilde Schiering in der Gemeinde ein Chor.

1953 übernahm der neu eingestellte Kantor Reinhart Voss diesen Chor, und fortan gab es die Kantorei der Evangelischen Christuskirchengemeinde, heute der Evangelischen Stadtgemeinde Neuss. Unter Kantor Reinhart Voss hatte das Kurrende-Singen mit der Musikdarbietung in Krankenhäusern und sogar im Gefängnis noch große Bedeutung. Ich erinnere mich an einen sehr stimmungsvollen Heiligen Abend, als sich die Kantorei nach dem 24-Uhr-Gottesdienst auf der Kreuzung Drususallee/Breite Straße versammelte und dort Weihnachtslieder sang. 1959 wurde erstmals das Weihnachtsoratorium von J.S. Bach in der Christuskirche aufgeführt. Darum feiern wir in diesem Jahr den 75. Geburtstag der Kantorei unter der Leitung von Katja Ulges-Stein, Kantorin der Ev. Stadtgemeinde Neuss.

Unter ihrer Leitung hat sich die Kantorei zu einer großen Gemeinschaft entwickelt, die mit viel Engagement die vielfältigen Aufgaben, die sich stellen, bewältigt. Heute singen wir regelmäßig in Gottesdiensten, unter anderem auch Evensongs. Auch konzertante Aufgaben werden gemeistert. Um dem allen gerecht zu werden, gibt es zusätzlich zu den Freitagabenden Chorprobentage am Wochenende, auch außerhalb von Neuss. Im letzten Jahr führte die Kantorei das Oratorium „Elias“ von Felix Mendelssohn Bartholdy auf und plant in diesem Jahr neben der Karfreitagsmusik mit Werken von J.S. Bach und Johann Adolph Hasse „Ein deutsches Requiem“ von Johannes Brahms zu Gehör zu bringen.

 

Als Vorschlag aus dem Chor-Rat ergab sich die Frage, ob wir nicht die alte Tradition des Kurrende-Singens wieder aufnehmen wollen. Vielleicht finden sich Gelegenheiten, in Altenheimen zu singen. Ganz sicher erhalten wir im nächsten Jahr Gelegenheit dazu, auf der Landesgartenschau Präsenz zu zeigen und das sogar in Gemeinschaft mit befreundeten Chören aus der Partnergemeinde der Stadt Neuss Châlons-en-Champagne, die wir in Frankreich schon besuchen konnten.

Musikalische Schwerpunkte im Laufe der Zeit

Die Nachfolger von Kantor Reinhart Voss setzten neben der Gemeindearbeit eigene Akzente. Prof. Cordt-Wilhelm Hegerfeldt legte seinen Schwerpunkt auf die Oratorien von Händel und Mendelssohn Bartholdy. Michael Voigt nahm als Erster zeitgenössische Musik in sein Programm auf. Jeder Kantor:innenwechsel ist in der Chorgemeinschaft mit Umbrüchen verbunden. Besonders während der Vakanzen wurde das immer wieder deutlich. Glücklich sind wir über eine engagierte Chorgemeinschaft unter der Leitung von Frau Ulges-Stein.

Wir würden uns freuen, auch unseren 100. Geburtstag einmal feiern zu dürfen.

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Der Text dieses Beitrages wurde von Barbara Degen erstellt. Er erschien erstmalig im Gemeindebrief 2-2025 und auf der Website unter der Adresse stadtgemeinde-neuss.de.

Am 16. Mai 2025 erschien ein Artikel unter dem Titel „Lebendige Chorgemeinschaft feiert Jubiläum“ im Kulturbereich der Neuss-Grevenbroicher Zeitung. Die Autorin des Artikels ist die Redakteurin Natalie Urbig.

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