Das sagen andere …

Das sagen andere …

Die Kantorei ist mit den Proben zur Einstudierung des Oratoriums „Elias“ von Felix Mendelssohn Bartholdy im Februar 2024 gestartet. Die regulären wöchentlichen Proben wurden dabei ergänzt durch ein langes Probenwochenende und weitere einzelne Probentage sowie durch Stimmbildungstrainings von externen Gesangsspezialisten. Auch sogenannte Stimmproben, in denen nur Sopran, Alt, Tenor oder Bass übten, gehörten zur intensiven Vorbereitung. So wurden die Voraussetzungen geschaffen, um das von der Kantorin anvisierte hohe Aufführungsniveau für dieses anspruchsvolle Werk zu erreichen.

Aber lesen Sie nachfolgend selbst, wie eine erfahrene Kultur- und Musik-Redakteurin der Neuss-Grevenbroicher Zeitung, Frau Heide Oehmen, das Konzert der Kantorei am 29. September 2024 wahrgenommen hat und bewertet (Auszug).

Ein großartiges Elias-Oratorium beendet die Kirchenmusikwoche

Neuss · Kantorei, Orchester und Solisten gestalteten eine packende Aufführung des Oratoriums von Felix Mendelssohn Bartholdy. Nicht nur die Bühne war voll – auch die Stuhlreihen des Publikums waren voll besetzt.

Es ist nicht selbstverständlich, dass eine Kantorei sich an ein so schwieriges Werk wie den „Elias“ wagt. Doch Christuskirchen-Kantorin Katja Ulges-Stein und ihre Sängerinnen und Sänger stellten sich zum Abschluss der Kirchenmusikwoche dieser großen Aufgabe und bestanden alle Herausforderungen mit Bravour. Die mit etwa 50 Vokalisten ausreichend und in den Stimmen recht ausgeglichen besetzte Chorgemeinschaft hatte die Kantorin offensichtlich minutiös auf alle vokalen Tücken, die dieses Werk beinhaltet, vorbereitet. Homogenität, klare Diktion, saubere Artikulation und beachtliche Höhensicherheit in den Sopranen waren die Voraussetzungen dafür, dass ohne Ausnahme alle Chorsätze durch Aussage-und Strahlkraft, dazu durch Lebendigkeit überzeugten. Der Melodienseligkeit der Mendelssohn‘schen Musik wurde die Kantorei in jeder Phase gerecht.

Quelle: NGZ, 01.10.2024, (Auszug)

Noch Fragen? Wenn Sie Interesse am Mitsingen in der Kantorei haben, wenden Sie sich gerne wegen einer Schnupperprobe und eines Vorsingens an unsere Kantorin Katja Ulges-Stein (katja.ulges-stein@ekir.de).

 

Licht-Klang-Raum-Erlebnis

Licht-Klang-Raum-Erlebnis

„Licht – Klang – Raum“ – unter dieser Überschrift gab es bereits mehrere interessante Konzerte in der Christuskirche Neuss. Von der einseitigen „Konsumierung“ eines Konzertes übers Ohrs wegzukommen, stattdessen mit vielen verschiedenen Sinnen eine Rundumwahrnehmung zu ermöglichen und einzigartige Erlebnisse zu schaffen, ist das Ziel dieser spannenden Reihe.

Und so war auch am Sonntag (12.11.2023) neben der Musik der neuromanische Kirchenraum gleichberechtigter Mitgestalter des Erlebnisses: nicht nur als akustisches „Drumherum“, sondern als Projektions-, ja Spiegelfläche für die Visualisierung des Lichtkünstlers Patrick Arnold. Da glitten beispielsweise Waldbilder mit hohen Bäumen über die Wände, während einige der „Pezzi Ucelli“ (Vogelstücke) des 2010 verstorbenen und in Neuss wohlbekannten Komponisten Jürg Baur die Blockflöten zu Darstellerinnen der Waldfauna machten. Wer dort sein reichhaltiges Instrumentarium in den Dienst eines sinnlichen Gesamtkunstwerkes stellte, war die großartige Blockflötistin Dagmar Wilgo. Mehr noch als Kompositionen zu spielen, improvisierte sie, reagierte auf Licht und Bild, trat in lebendigen Dialog mit der live dargebotenen elektronischen Klangerzeugung, die vom Komponisten Professor Andreas Kolinski improvisatorisch und intuitiv mal eine Stimmung vorgab, mal eine nur andeutete. Die jeweiligen Antworten der „Lichtregie“ und der Blockflötistin, die die so reichhaltigen Klangfarben ihrer Flöten ausspielte und mit ungewöhnlichen Spieltechniken und Stimme anreicherte, waren nicht minutiös geplant, eher ein Geben und Nehmen. Es gab zwar ein paar Improvisations-Vorgaben, etwa die fragmentarische Einspielung eines früher in Bern aufgenommenen Chorstücks. Doch im Ganzen konnte die Zuhörerschaft an der Entstehung und Entwicklung eines Klang-Licht und-Raumgebildes teilhaben, das faszinierte und einen in den Bann zog. Und es waren erfreulich viele Zuhörer, die dieses ganz besondere Erlebnis genießen durften.

Auch das Vokalensemble der Christuskirche – eine klein besetzte Gruppe aus Mitgliedern der Kantorei, die sich vor allem der A-Cappella-Musik verschrieben hat –   war Teil dieses Konzertes. Jeweils im Wechsel mit den oben erwähnten Improvisationen sang dieser kleine Chor unter Leitung von Katja Ulges-Stein Stücke alter geistlicher Vokalpolyphonie von G.P da Palestrina und einem Josquin-Zeitgenossen sowie von Thomas Tallis. Der Chormitglieder glasklare Textaussprache und Intonation, ihr Auskosten „würziger“ Dissonanzen mit der folgenden Auflösung in die Konsonanz, aber auch ihr stimmlich ausgewogener Gesamtklang waren eine reine Freude. Dass alte und neue Chormusik sich dabei in nichts nachstehen, zeigten die herrlichen Sätze von Tallis (16. Jahrhundert) und dem noch lebenden Morton Lauridsen über den jeweils gleichen Text „O nata lux“.

Ola Gjeilos (*1978) „Evening Prayer“ stand am Ende. Dieser Liedsatz vereinte nochmal alle. Der Chor, am Piano begleitet von Ida Kubelke, Dagmar Wilgo, deren Blockflöte die Chorlinien umspielte. Auch die Visualisierung wirkte wie eine Zusammenfassung: Architekturelemente der Christuskirche erschienen in Bruchstücken vervielfältigt auf den Wänden. Lange nachklingende Eindrücke für ein fasziniertes Publikum!