75 Jahre Kantorei: Musik verbindet Generationen

75 Jahre Kantorei: Musik verbindet Generationen

Die Kantorei feiert in diesem Jahr ihr 75-jähriges Bestehen und knüpft dabei an eine besondere Tradition aus ihrer Anfangszeit an. Neben festlichen Jubiläumskonzerten hat der Chor im August und September auch Gottesdienste und musikalische Nachmittage im Altenheim Herz Jesu mitgestaltet. „Musik gehört dorthin, wo Menschen zusammenkommen!“ Schon in den ersten Jahren nach ihrer Gründung pflegte die Kantorei die Tradition des Kurrende-Singens. Zum Jubiläum wurde dieser Gedanke mit dem Besuch im Herz-Jesu-Heim bewusst wieder aufgenommen.

Für die Bewohnerinnen und Bewohner waren die Besuche ein besonderes Geschenk: Bekannte Choräle und vertraute Melodien rufen Erinnerungen wach, schaffen Gemeinschaft und schenken Freude. Mit Frau Keuper haben wir eine langjährige ehemalige Chorsängerin wiedergetroffen. Und auch den Sängerinnen und Sängern bereitete es große Freude, in dieser unmittelbaren Atmosphäre zu musizieren und die Gemeinschaft im Gottesdienst und beim gemeinsamen Singen mit dem Publikum zu erleben.

Singen der Kantorei im Rahmen eines Gottesdienstes im Altenheim Herz-Jesu.
Singen ist gesund

Singen ist gesund

Chorgesang hat einen positiven Einfluss auf die Hirntätigkeit

Das Singen im Chor trainiert nicht nur die Stimme, sondern auch die Gehirnfunktion!

Jeder, der schon einmal in einem Chor gesungen hat, weiß, dass Singen eine ganze Reihe von positiven Auswirkungen auf Körper und Geist mit sich bringt. Es wirkt sich auf die Atmung und das soziale Miteinander aus, und man lernt natürlich eine große Vielfalt an Musik kennen.

Doch einer der wichtigsten Vorteile ist auch einer der am wenigsten beachteten: Chorsingen verbessert die geistigen Fähigkeiten. Ja, ob Ihr es glauben oder nicht, das Singen in Gruppen ist eine großartige Möglichkeit, das Gehirn zu schärfen und fit zu halten, sogar bis ins hohe Alter.

Diese Vorteile sind sicherlich ein interessanter Aspekt für die Rekrutierung von Chören, aber wenn wir uns ansehen, warum das Singen auch der Hirnleistung gut tut, können wir alle diese Kunstform mehr schätzen.

Deshalb haben wir eine Liste mit den vier wichtigsten Auswirkungen des Chorsingens auf unser Gehirn zusammengestellt.

Singen im Chor verbessert die sprachlichen Fähigkeiten

Normalerweise denken wir beim Singen an eine Sache und beim Sprechen an eine andere. Doch als Forscher die Auswirkungen des Chorsingens auf die kognitiven Fähigkeiten älterer Erwachsener untersuchten, stellten sie eine deutliche Verbesserung der sprachlichen Fähigkeiten fest.

Was bedeutet das?

In einem Test wurden die Teilnehmenden gebeten, innerhalb von 60 Sekunden so viele Wörter wie möglich aufzulisten, die mit dem Buchstaben S beginnen. Die Anzahl der Wörter, die sie aufzählen konnten, nahm zu, wenn die Personen in einem Chor sangen.

Das Singen in der Gruppe hat also etwas, das dem Gehirn hilft, schnell Wörter zu finden. Die verbale Flexibilität kann auch dazu genutzt werden, um festzustellen, wie geistig schnell Menschen im Allgemeinen sind, und so könnte das Singen Sie insgesamt zu einem schnelleren Denker machen.

Bessere Informationsverarbeitung

Einer der Hauptgründe, warum Forschende glauben, dass das Spielen eines Instruments dem Gehirn helfen kann, ist, dass es die Menge an Informationen, die in einem bestimmten Moment verarbeitet werden, erhöht. Es hat sich herausgestellt, dass das Singen in Chören wahrscheinlich den gleichen Nutzen hat.

Wer im Chor singt und diesen Artikel liest, weiß, dass man im Rahmen einer musikalischen Aufführung eine Menge Informationen verarbeiten muss. Wenn man anfängt, alles aufzulisten, was man gleichzeitig beachten muss, ist man wirklich überrascht, dass das alles zusammen überhaupt möglich ist. Man muss auf die Musik achten, auf die Anweisungen der Chorleiterin oder des Chorleiters, darauf, die eigene Stimme unter Kontrolle zu haben und auf die Stimmen der anderen Sänger. Während eines Auftritts muss man all dies beachten und gleichzeitig die Aufregung des Augenblicks in sich fühlen.

Unsere geistigen Fähigkeiten bleiben umso schärfer, je mehr wir unser Gehirn in diesen Phasen der intensiven Informationsverarbeitung beanspruchen. Das kann uns einen Vorteil verschaffen, wenn wir auf der Bühne stehen, aber auch, wenn wir alle möglichen Aufgaben in unserem Alltag erledigen.

Singen im Chor verhindert “Brain Fog”

Das Singen in einem Chor kann sich auch sehr positiv auf die psychische Gesundheit auswirken. Das liegt vor allem daran, dass das Singen Dopamin, Endorphine und Oxytocin freisetzt. Durch den Chorgesang kommt man mit vielen Menschen in Kontakt und bildet eine Gemeinschaft. Diese beiden Effekte heben die allgemeine Stimmung, was auf lange Sicht bedeutet, dass es bei vielen Menschen zu einer Verringerung von Bewusstseinstrübungen, des so genannten „Brain Fog“, führen kann.

Bei Brain Fog oder auch „Hirnnebel“ handelt es sich im Wesentlichen um Schwierigkeiten, bei der Konzentration und beim Erinnerungsvermögen. Wenn Ihr Euch „unkonzentriert“ oder einfach „träge“ fühlt, leidet Ihr an Brain Fog.

Es gibt eine Vielzahl von Ursachen für den Hirnnebel, aber stimmungsaufhellende Chemikalien, wie sie im Gehirn durch das Singen entstehen, und soziale Interaktion sind eine gute Möglichkeit, ihn zu reduzieren. Auch wenn dies nicht unbedingt bei allen Arten von Brain Fog hilft (z. B. bei der Art, die durch Schlafmangel verursacht wird), werden viele Menschen, die unter diesen Symptomen leiden, davon profitieren.

Singen im Chor schützt das Gehirn langfristig

Jüngste Forschungen haben gezeigt, dass trainierte Sängerinnen und Sänger mehr Verbindungen zwischen vielen Teilen des Gehirns haben. Offenbar hält das Stimmtraining diese Verbindungen auch weiterhin stark und frisch.

Was bedeutet das für Euch?

Es könnte bedeuten, dass das Gehirn seine jugendliche Vitalität wiedererlangt und beibehält, wenn Ihr aktiv einem Chor beitretet. Das ist ein großer Segen für Menschen jeden Alters – denn es gibt nie einen schlechten Zeitpunkt, um die Funktion des Gehirns zu schützen und zu verbessern.

Die Tatsache, dass das Singen dazu führt, dass das Gehirn seine Verbindungen auffrischt, ist in diesem Zusammenhang sehr wichtig. Jedes Mal, wenn Ihr zur Chorprobe geht, haltet Ihr also auch Euer Gehirn in Schuss.

Singen hat viele Vorteile

Je mehr Wissenschaftler*innen die Verbindung zwischen dem Gehirn und dem aktiven Singen erforschen, desto mehr Hinweise entdecken sie, dass das Singen einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der Gesundheit leistet.

Seid Ihr jetzt neugierig, die vielen positiven Auswirkungen auf das Gehirn beim Singen selbst zu erleben? Dann kommt doch vorbei zu einer Schnupperprobe oder meldet euch bei unserer Kantorin Katja Ulges-Stein. Wir freuen uns auf euch!

Evensong am 14.06.2025

Evensong am 14.06.2025

Der Evensong, ein abendliches Stundengebet, ist ursprünglich in der anglikanischen Kirche beheimatet. Inzwischen ist er auch in der evangelischen und der katholischen Kirche verbreitet. Wichtigstes Element ist der gemeinsame Psalmengesang, weitere Bestandteile sind Chorlieder, Gemeindelieder sowie zwei Lobgesänge aus dem Neuen Testament, das Magnificat (Lobgesang Mariens) und  das Nunc Dimittis (Lied des greisen Simeon). Eine Lesung, Fürbitten und Momente der Stille gehören ebenfalls dazu.

Diese Gottesdienstform eignet sich in besonderer Weise, zur Ruhe zu kommen und den Tag in Gemeinschaft und im Vertrauen auf Gott ausklingen zu lassen.

Seit einigen Jahren findet in der Christuskirchengemeinde Neuss dieses Abendgebet nach der Tradition der anglikanischen Kirche statt.

Wir laden herzlich zum Evensong in der Christuskirche ein!

Wann: Samstag, 14. Juni 2024, 18:00 Uhr,
Ev. Stadtkirchengemende Neuss, Breite Straße 121

 

 

Der Eintritt ist frei – wir bitten um eine Kollekte für „Chöre helfen Chören“.

 

Karfreitagsmusik 2025

Karfreitagsmusik 2025

Zur diesjährigen Karfreitagsmusik möchten wir alle sehr herzlich einladen um innezuhalten und diesen Tag musikalisch besonders zu bedenken. Seit dem 4. Jahrhundert sind in der Liturgie der Westkirche sogenannte Responsorien nachgewiesen, Wechselgesänge zwischen einem Vorsänger und der Gemeinde. Besonders viele gibt es zu den Tagen am Ende der Karwoche.

Das Programm 2025:

Johann Sebastian Bach: „Kreuzstabkantate“, BWV 56

Johann Adolph Hasse: „Miserere“ in c-moll

Lena Jaekel, Sopran
Johanna Killewald, ALt
Uwe Brandt, Bass

Evangelische Stadtkantorei Neuss
Mitglieder des Orchesters RheinKlang
Leitung: Katja Ulges-Stein

 

Wann: Freitag, 18. April 2024, 17:00 Uhr,
Ev. Christuskirche Neuss, Breite Straße 121

Eintritt frei. Es wird um eine Spende für die Kirchenmusik gebeten.

 

Ankündigung Licht-Klang-Raum 22.02.2025

Ankündigung Licht-Klang-Raum 22.02.2025

Samstag, 22.02.2025, 18.30 Uhr, Ev. Christuskirche, Breite Str. 121

Der Konzertabend „Licht-Klang-Raum“ in der Christuskirche bietet in diesem Jahr ein zweiteiliges Programm.

Zu Beginn musiziert das Vokalensemble der Ev. Stadtgemeinde gemeinsam mit Andrey Dinev, Piano und Orgel, unter der Leitung von Kantorin Katja Ulges-Stein. Neben Werken von Schütz, Bach und Burkhard stehen Vertonungen des Ubi caritas von Maurice Durufle und Ola Gjeilo im Mittelpunkt.

Im Hauptteil des Programms wird der Stummfilm „The Kid“ gezeigt. Der in Deutschland unter dem Titel „Der Vagabund und das Kind“ bekannte Stummfilm aus dem Jahr 1921 zeigt die rührende Geschichte von Charlie, dem Tramp, der sich warmherzig und tollpatschig um ein Findelkind kümmert. KMD Martin Bambauer (Konstantinbasilika Trier) wird die Orgelmusik zum Stummfilm Live an der Kleuker-Orgel improvisieren. Mit seinem facettenreichen Orgelspiel bringt dabei die Handlung und unterschiedlichen Stimmungen des Films zum Ausdruck.

Karten zwischen 13,- und 18,- € sind bei der Touristinfo, sowie an der Abendkasse erhältlich.

Das sagen andere …

Das sagen andere …

Die Kantorei ist mit den Proben zur Einstudierung des Oratoriums „Elias“ von Felix Mendelssohn Bartholdy im Februar 2024 gestartet. Die regulären wöchentlichen Proben wurden dabei ergänzt durch ein langes Probenwochenende und weitere einzelne Probentage sowie durch Stimmbildungstrainings von externen Gesangsspezialisten. Auch sogenannte Stimmproben, in denen nur Sopran, Alt, Tenor oder Bass übten, gehörten zur intensiven Vorbereitung. So wurden die Voraussetzungen geschaffen, um das von der Kantorin anvisierte hohe Aufführungsniveau für dieses anspruchsvolle Werk zu erreichen.

Aber lesen Sie nachfolgend selbst, wie eine erfahrene Kultur- und Musik-Redakteurin der Neuss-Grevenbroicher Zeitung, Frau Heide Oehmen, das Konzert der Kantorei am 29. September 2024 wahrgenommen hat und bewertet (Auszug).

Ein großartiges Elias-Oratorium beendet die Kirchenmusikwoche

Neuss · Kantorei, Orchester und Solisten gestalteten eine packende Aufführung des Oratoriums von Felix Mendelssohn Bartholdy. Nicht nur die Bühne war voll – auch die Stuhlreihen des Publikums waren voll besetzt.

Es ist nicht selbstverständlich, dass eine Kantorei sich an ein so schwieriges Werk wie den „Elias“ wagt. Doch Christuskirchen-Kantorin Katja Ulges-Stein und ihre Sängerinnen und Sänger stellten sich zum Abschluss der Kirchenmusikwoche dieser großen Aufgabe und bestanden alle Herausforderungen mit Bravour. Die mit etwa 50 Vokalisten ausreichend und in den Stimmen recht ausgeglichen besetzte Chorgemeinschaft hatte die Kantorin offensichtlich minutiös auf alle vokalen Tücken, die dieses Werk beinhaltet, vorbereitet. Homogenität, klare Diktion, saubere Artikulation und beachtliche Höhensicherheit in den Sopranen waren die Voraussetzungen dafür, dass ohne Ausnahme alle Chorsätze durch Aussage-und Strahlkraft, dazu durch Lebendigkeit überzeugten. Der Melodienseligkeit der Mendelssohn‘schen Musik wurde die Kantorei in jeder Phase gerecht.

Quelle: NGZ, 01.10.2024, (Auszug)

Noch Fragen? Wenn Sie Interesse am Mitsingen in der Kantorei haben, wenden Sie sich gerne wegen einer Schnupperprobe und eines Vorsingens an unsere Kantorin Katja Ulges-Stein (katja.ulges-stein@ekir.de).